Bericht von Kerstin Keppler:

Tabaluga und Lilli: Kleine Darsteller äußerst erfolgreich

Das die MGV Kids vom MGV 1854 Schifferstadt ein Garant für wunderbare Kinder- Musicals sind, hat sich in der Region schon als Geheimtipp herumgesprochen. Tabaluga, Peter Maffays Saga um den kleinen grünen Drachen, ist fast ein viertel Jahrhundert alt, mehrteilig angelegt, und  erzählt die Geschichte des kleinen Schuppentiers. In der von den Kids – anlässlich des 20. Geburtstag dieses außergewöhnlichen jungen Chors-  aufgeführten Teil vom 25.6.17 im Pfarrzentrum St. Jakobus hat der kleine Drache eindeutig Liebeskummer. Doch der Reihe nach: Gekonnt repräsentiert vom kleinen Pinguin und vom Geschichtenerzähler, durften die Zuschauer eine Reise der Superlative erleben. Im Reich des bösen Arktos trifft Tabaluga auf dessen schöne , jedoch künstlich erschaffene Tochter Lilly und ist hin und weg. Leider ist Arktos davon wenig erbaut und so muss Tabaluga fliehen und nach seiner Lilly suchen und das ist auch für einen pubertierenden Drachen alles andere als leicht. Natürlich sind dabei Hindernisse vorprogrammiert, Bienen, Vulkane, ein eisiges Spielkasino sind nur einige Aufgaben, die es zu bezwingen gilt und nur mit Hilfe des weisen Einsiedlerkrebs Ostrakes ist letztlich die schwierigste  Aufgabe zu lösen, Lilly zum Leben zu erwecken.

Die Geschichte lässt schon den Einfallsreichtum des Ensembles erahnen, die die Bilder für die Zuschauer auferstehen lässt. Ob nun in den Hauptrollen, oder im Chor, immer war ein Engagement und eine musikalische  Begeisterung zu spüren. Schauspielerisch zu jeder Zeit perfekt umgesetzt, gaben alle 20 Kinder ihr Bestes und das führte letztlich dazu, dass die Besucher mitfieberten und emotional mitlitten, aber genauso herzhaft lachten. Sollte man einzelnen Rollen an dieser Stelle erwähnen, so wäre Jessica Schade als Tabaluga, Megan Collins als Bienenkönigin, Stella Hoffmann als der kleine Pinguin und Marie Butzynski als Arktos zu nennen. Rasante Szenenwechsel gab es nicht nur auf der Bühne, in der Bühnendekoration, in den Kostümen, sondern auch und gerade im Musikstil. Kindlich, aber auch im Gegensatz dazu erwachsen klingend, heiter und freundlich oder emotional tief bewegend. Es waren die Wechsel, die diesem Musical seinen besonderen Reiz gaben und mitrissen. Ein großes Lob dafür an alle Beteiligten, die diese musikalischen Höhepunkte setzten, die Wunderbares schafften. Untermalt wurde das Musical von Pedro Lechner am Flügel, Viola S. Hoffmann am e Piano, Ringo Hirth am Schlagzeug und Monique Heinke am Bass.

Die Regie dieses großartigen Stückes hatte Marianne Lechner inne, die es schon seit zwei Jahrzehnten erfolgreich versteht, die Kinder zu führen, aber auch die Individualität der kleinen Darsteller zu fördern. So wird letztlich ein musikalischer Funke gelegt, der hoffentlich auch in Zukunft weiter brennt, der eine effektive und bewundernswerte Kinder und Jugendarbeit ausmacht, die in jeder Phase vom Verein MGV 1854 unterstützt wird. Kein Wunder ist es also, dass die Kids erfolgreich und preisgekrönt sind und sogar einen Ehrenamtspreis der Landes Rheinland Pfalz erlangten.

 

Bericht von Susanne Kühner:

Kleine Kehlen mit großer Wirkung

Tabaluga und Lilli: MGV Kids setzen musikalische Glanzpunkte

Schifferstadt (suk). Das Märchen eines kleinen Drachens, der große Abenteuer bestehen muss, ist zwar nicht so alt wie die Zeit, aber begeistert schon etliche Generationen. Der Name „Tabaluga“ ist spätestens seit der neuesten Bühnenproduktion der MGV Kids des MGV 1954 auch dem letzten Unbedarften ans Herz gewachsen. Verdienten Applaus entlohnte den Nachwuchs für die Proben bei der Premiere am Sonntagnachmittag im Pfarrzentrum St. Jakobus. Mit „Tabaluga und Lilli“ kamen die Kleinen richtig groß raus.

Die Anforderungen waren ebenso groß wie der Ehrgeiz beim Einstudieren des Musicals. Immerhin hatten die MGV Kids für den ersten Teil mit dem Titel „Tabaluga oder Die Reise zur Vernunft“ einen ersten Preis aus der Ausschreibung des Ehrenamtspreises des Rhein-Pfalz-Kreises verliehen. Vor fünf Jahren ist das gewesen, zum 15. Geburtstag des Kinderchors. Frei nach Adam Riese wurde nun im 20. Jahr „Tabaluga und Lilli“ einstudiert.

Beeindruckend war allein die Ausdauer, mit der die jungen Sängerinnen und Sänger das Bühnenwerk im nicht unwesentlich wärmenden Rampenlicht bewältigten. Gut anderthalb Stunden Konzentration waren dazu notwendig. Die Leistung wurde zuvorderst durch Marianne Lechner gefördert, denn die hatte – wie bei allen Darbietungen der vergangenen Jahre – die Fäden der Regie, der Choreografie und Musik in der Hand.

Geschickte Rollenbesetzung und versierte Instrumentalisten

Geschickt hatte sie die Rollenbesetzung vorgenommen, mit viel Engagement hatte sie den Sprösslingen die Aussagekraft der einzelnen Lieder vermittelt. An die 30 KGV Kids wirkten nun als harmonisches Ensemble und wurden unterstützt von versierten Instrumentalisten. Pedro F. Lechner spielte mit leichten Fingern den Flügel, Viola S. Hoffmann in gleicher Weise das E-Piano, Ringo Hirth lieferte den Rhythmus am Schlagwerk und Monique Heinke untermalte an der Basis mit der Bassgitarre.

Erfrischend frohgelaunt und schlagfertig übernahm Stella Hoffmann die Rolle des moderierenden Pinguins, ein pfiffiger Kontrapunkt zur Erzählerrolle, die Helmut Schreiner mit angenehm warmer Stimme souverän ausfüllte. Mit Herzblut waren sämtlich Darsteller bei der Sache, beherrschten das Zusammenspiel, aber auch die besonderen Noten der solistischen Einsätze.

Jessica Schade gab einen liebenswerten – perfekt geschminkten – Tabaluga, Marie Burzynski mimte den gehässigen Arktos beachtlich und Pauline Groß verkörperte die traurige Spinne Tarantula bemerkenswert. Das reinste Gefühlschaos wurde dem Publikum im Pfarrzentrum versprochen. Das erlebte es nicht nur, sondern lebte es vollends mit. Emotional verpackt waren die einzelnen Stücke, mal mit forschem Klang, mal mit Herzenstönen, mal mit Frohsinn, mal mit leidvollem Wehklagen.

Tolle Szenenwechsel

Tolle Szenen wechselten sich ab auf der Bühne, so dass Kurzweil garantiert war. Vom munter schwirrenden Bienenvölkchen mit der Königin (Megan Collins) in der Mitte wurde „umgeschaltet“ ins Innere eines Vulkans mit Kratermann (Lisa-Louise Funk) samt Belegschaft, in Tabalugas Elternhaus mit Vater Tyrion (Lena Läßge) am Bett des Sohnes, ans Meer, aus dem Krabbe Ostrakes den Drachen ins Gespräch verwickelt oder aber ins arktische Reich, wo Arktos Tochter Lilli (Leonie Groß) in Tabaluga ein Feuer entfacht hat.

Mit Empathie und Leidenschaft brachen die MGV Kids ganz erwachsen das tiefgehende „Eis im September“ – begleitet von Dorothea Schmid auf der Bratsche – und hoben an zum bekanntesten Titel des Tabaluga-Musicals, „Ich fühl wie du“. Gerade das bewegte die Gemüter im Saal und machte deutlich, dass selbst in kleinen Seelen schon riesige Flammen musikalischer Glanzpunkte lodern können.

Bericht aus der Rheinpfalz