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Musikalischer Brückenschlag geglückt

Zehnjähriges „Da Capo“ zeigt vor 800 Zuhörern Bandbreite des Könnens bei Sommerkonzert am Wasserturm 

Schifferstadt (kai) „Immer wieder anders“ war das Konzert zum zehnjährigen Bestehen des modernen gemischten Chors „Da Capo“ des MGV 1854 am Wasserturm am Samstag überschrieben und ebenso präsentierten sich die rund 65 Männer und Frauen an einem melodiereichen Abend. Ob Grand-Prix-Hits, Rockbaladen, Schlager oder Swing – die Aktiven beherrschen ihre Sangeskunst und haben sich eines in all den Jahren bewahrt: den Spaß daran

Berechtigt war der lang anhaltende Applaus des Publikums nach der gut zweistündigen Dauerunterhaltun an einem lauen Juni-Abend. Viola S. Hoffmann, die den Chor als musikalische Gesamtleiterin wie gewohnt durch ihre motivierende Art zu Spitzenleistungen angetrieben hatte, dürfte stolz sein. Die bunte Auswahl aus dem stetig wachsenden Repertoire der vergangenen zehn Jahre kam an und traf den Geschmack der Zuhörer, die sich in beachtenswerter Zahl eingefunden hatten. Um die 800 „Da Capo“-Fans waren gekommen.

Bestens ausgenutzt worden war die durch den Zweckverband Wasser zur Verfügung gestellte Fläche, um ein entsprechendes Flair zu schaffen, was den Konzertabend zu einer runden Sache werden ließ. Mit Rückblicken in Bildern und Texten sowie mit schmackhaften Snacks und kühlen Getränken – serviert von den Aktiven des Männerchores – stimmten die Besucher auf das Konzert ein, bevor ihnen bei selbigem eine effektvolle Bühenshow geboten wurde.

Die entspannten Gesichter der Sängerinnen und Sänger übertrugen sich in Windeseile ebenso auf die gespannten Zuhörer wie die Lust am bunten Melodien-Mix. Schon mit dem ersten Grand-Prix-Titel „Ein Lied Kann Eine Brücke Sein“ – die Kurpfälzerin Joy Fleming landete 1975 damit auf dem 17. Platz – gestaltete „Da Capo“ bereits ein weiteres Motto des Konzerts, denn der Brückenschlag zum Auditorium gelang unmittelbar.

Schnell wurde dieses gefangen genommen von dem harmonischen Miteinander der Männer und Frauen, die die unterschiedlichen Stimmlagen gleichsam gekonnt zusammenführten wie die variationsreich vorgegebenen Einsätze, die bei einem Titel mal mehr, beim anderen mal weniger Konzentration erforderten.

Zu den herausforderungsvollsten Stücken zählte die „Bohemian Rapsody“, bekannt geworden durch die Kult-Gruppe Queen, ebenfalls im Jahr 1975. Bemerkenswert gelangen dem Chor die Übergänge bei den insgesamt sechs Teilen, die das Stück so besonders machen. Unter anderem mussten Ballade, Opern-Parodie und Hardrock innerhalb weniger Minuten nacheinander gemeistert werden – kein Problem für die versierten und mit Leidenschaft für die Musik ausgestatteten „Da Capo“-Mitglieder, die noch dazu Dank der geschickten Dirigentinnenhand Hoffmanns mühelos durch das voluminöse Werk geführt wurden.

Der Gute-Launesong „Viva La Vida“ von Coldplay kam ebenso lässig und mitreißend daher wie der „Banana Boat Song“, der sympathische Wohlklang des Michael-Jackson-Klassikers „We Are The World“ wurde beim „beswingten“ Roger Cicero und dessen Feststellung „Frauen Regier’n Die Welt“ fortgeführt.

Auf Solisten setzte „Da Capo“ wiederum, um manchen Liedern einen besonderen Ausdruck zu verleihen. Alle machten ihre Sache gut , sowohl Rainer Herzing und Uli Magin bei „You Raise Me Up“ als auch Armin Rehg beim Intro zu „Son Of A Preacherman“. Eine indessen rief besondere Begeisterungsstürme im Publikum hervor und die waren der stimmlichen Leistung absolut angemessen. Nicht nur als weibliches Pendant zu Rehg riss Patrizia Keßler die Zuhörer mit, sondern fesselte diese auch mit „Make You Feel My Love“, einer ursprünglichen Bob-Dylan-Ballade, von Sängerin Adele in moderne Form gebracht. Die Klavierbegleitung durch Kurt Feth war eine fabelhafte Ergänzung zu dem anspruchsvollen Stück.

Nicht zuletzt die Band, besetzt mit Ringo Hirth am Schlagzeug, Frank Winter am E-Bass, Stefan Weindel an der E-Gtarre und Eckhard Stadler am Klavier, trug ihren wertvollen Teil zu einem erinnerungswürdigen Konzertabend bei. Die Symbiose aus allem ließ die Veranstaltung zu einem Erfolg werden. Blieb am Ende nur der Wunsch „Da Capo“ immer wieder von vorne und immer wieder ein wenig anders…